2.3 Striche ← Zeichensetzung

2.3 Striche (- –)

In Erzählungen werden zwei Arten von Strichen benutzt: der kurze Strich und der lange Strich (typographisch: Halbgeviertstrich).

2.3.1 Der kurze Strich (-, Bindestrich, Trennstrich, Ergänzungsstrich)

  • als Bindestrich:
    • Er verbindet Wörter wie z. B. Tee-Ernte, Ich-Sucht, französisch-deutsch.
    • Er bildet Zusammensetzungen wie Links-rechts-Kombination.
    • Siehe Duden – Bindestrich für weitere Informationen.
  • als Trennstrich:
    • Bei Silbentrennung (wobei die Silbentrennung in der Regel die Software automatisch macht und man sich darum nicht selbst kümmern muss).  Zum Beispiel:
      Wissen-
      schaft
  • als Ergänzungsstrich:
    • Wenn Wortteile nicht wiederholt werden sollen, z. B.:
      Sonnenauf- und -untergang.

2.3.2 Der lange Strich (–, Gedankenstrich usw.)

  • als Gedankenstrich:
    • Er kündigt etwas Unerwartetes an:

      So war das damals – bis plötzlich der Krieg ausbrach.

    • Er stellt eine Pause dar:

      Niemand wollte ihn dafür bestrafen – das kam nicht in Frage!

    • Er stellt einen Gedankenwechsel dar:

      Du solltest zur Polizei gehen – oder nein, versteck dich lieber!

    • Er stellt einen Themenwechsel dar:

      »Wir verreisen nicht so gerne. – Wollen Sie noch ein Stück Torte?«

    • Er stellt eine externe Unterbrechung dar:

      »Kannst du mir morgen –«

      »Nicht jetzt!«, unterbrach sie ihn barsch.

      Dabei kann die Unterbrechung auch durch Ereignisse erfolgen:

      »Ich wollte nachher noch zur –«

      Ein lauter Knall ließ die Fensterscheiben erzittern.

      Ist das letzte Wort vor der Unterbrechung abgeschlossen, steht ein Leerzeichen zwischen dem Wort und dem Gedankenstrich.  Wird mitten im Wort unterbrochen, entfällt das Leerzeichen:

      »Kannst du mir morg–«

      »Nicht jetzt!«, unterbrach sie ihn barsch.

    • Er wird benutzt, um einen Einschub einzufassen:

      Wir wollten – ganz ohne Hintergedanken – anschließend in die Bank.

      Wird der Einschub an einer Stelle gemacht, wo ohne den Einschub ein Komma wäre, wird dieses nach dem Einschub gesetzt:

      Wir dachten – dumm wie wir waren –, dass er das schon alleine schaffen würde.

      Wenn der Einschub ein Satz ist, der ein Ausrufe- oder Fragezeichen hat, wird dieses vor dem zweiten Gedankenstrich gesetzt:

      Wir dachten – was waren wir dumm! –, dass er das schon alleine schaffen würde.

    • Noch mehr Beispiele auch zum Gedankenstrich finden sich unter 3.2 Dialoginterpunktion.

  • als Bis-Strich, Streckenstrich, Gegenstrich:
    • 5–6 Uhr (ohne Leerzeichen)
    • Berlin–München (Leerzeichen optional)
    • Bayern München – Werder Bremen (mit Leerzeichen)

  • in Geldbeträgen:
    • 5,– €


Nächster Abschnitt:  2.4 Punktzeichen (! ? …)

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